Private Krankenversicherung – Die beste medizinische Versorgung

• Angestellte: Als Angestellter muss der Bruttolohn über der Jahresentgeltgrenze liegen. Hierbei gibt es zwei verschiedene Beträge. Für alle Arbeitnehmer, die am 31.12.2002 bereits privat versichert waren, gilt die besondere Jahresentgeltgrenze. Diese beträgt im Jahr 2020 56.250 Euro brutto. Für alle anderen beträgt die Jahresentgeltgrenze im Jahr 2020 62.550 Euro. Sollten Sie über der jeweiligen Jahresentgeltgrenze liegen, können Sie sofort in die Private Krankenversicherung wechseln. Zu dem Bruttolohn zählen auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Ausgeschlossen von der Bemessung des Bruttolohns sind Sonderzahlungen, wie eine Gewinnausschüttung.
• Beamte: Beamte haben grundsätzlich die Wahl, ob Sie in die Private Krankenversicherung wechseln möchten. Für Beamte werden 50 Prozent der Kosten der Privaten Krankenversicherung vom Dienstherrn übernommen. Somit können Beamte eine sogenannte Restkostenversicherung abschließen, welche die Nachteile der hohen Kosten einer Privaten Krankenversicherung im Alter verhindert.
• Selbstständige: Auch Selbstständige können von der Gesetzlichen in die Private Krankenversicherung wechseln. Hierbei spielt der Bruttolohn keine Rolle. Ausnahmen sind Freiberufler mit einer künstlerischen oder publizistischen Tätigkeit, welche möglicherweise in die Künstlersozialkasse einzahlen müssen.
• Studenten: Studenten können sich für die Dauer der Hochschulausbildung für eine Private Krankenversicherung entscheiden. Hierfür gibt es spezielle Studententarife. Besonders für Kinder von Beamten lohnt sich diese Versicherung, da bis zu 80 Prozent der Kosten als Beihilfe übernommen werden. Nach der Ausbildung kann wieder in die Gesetzliche Krankenversicherung gewechselt werden.

Die Vorteile einer Privaten Krankenversicherung

Die Private Krankenversicherung bietet eine deutlich bessere medizinische Versorgung, welche auch eine schnellere Behandlung verspricht. Es gibt Tarife, die eine Behandlung bei den besten Spezialisten in den Privatkliniken in Deutschland und auch im Ausland bezahlen. Die Private Krankenversicherung ermöglicht somit die bestmögliche medizinische Versorgung, was allerdings einen guten Tarif voraussetzt.

Weitere Vorteile sind:

• Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus
• Schnelle Terminfindung beim Facharzt
• Freie Krankenhauswahl
• Freie Arztwahl
• Beitragsrückerstattung bei Nichteinreichung von Rezepten
• Chefarztbehandlung

Die Nachteile einer Privaten Krankenversicherung

Die Private Krankenversicherung ist kein Solidarsystem, wie die Gesetzliche Krankenversicherung. Da nur das eigene Risiko getragen wird, sind für junge und gesunde Menschen die Beiträge in die Private Krankenversicherung oft günstiger als die in der Gesetzlichen. Wer schwer krank ist oder war, hat Schwierigkeiten in die Private Krankenversicherung zu kommen. Es können beim Wechsel sogar gewisse Krankheiten in dem Vertrag als Leistung ausgeschlossen werden. Besonders in der Rente können die Beiträge der Privaten Krankenversicherung sehr hoch ausfallen und Rentner, die nicht vorgesorgt haben, in eine finanzielle schwierige Lage bringen. Rechnen Sie damit, dass Sie zur Abdeckung der Beiträge ab dem Rentenbeginn von 67 Jahren bis zum 90. Lebensjahr Beträge in einer Gesamthöhe von 300.000 bis 400.000 Euro zahlen müssen. Bitte beachten Sie unteranderem, dass ein Wechsel in die Gesetzliche Krankenversicherung nur sehr schwer möglich ist.

Unser Tipp: Wählen Sie die Private Krankenversicherung nicht aus den falschen Gründen. Die zunächst günstigen Beiträge im jungen Alter kehren sich in der Rente oder bei schweren Krankheiten um. Wechseln Sie nicht, um Geld zu sparen. Wenn Sie allerdings finanziell abgesichert sind, erhalten Sie Ihr Leben lang die bestmögliche medizinische Versorgung.

Bevor Sie sich für einen Wechsel entscheiden sollten Sie überprüfen, ob diese für Sie finanziell in Frage kommt. Die finanziellen Aufwendungen sind auf Dauer sehr teuer. Einige Tarife können günstig sein, bieten aber keine Leistung und sind somit nicht empfehlenswert. Die Leistungen können sich stark unterscheiden. Wir raten dazu, sich fachlich intensiv beraten lassen.

Falls Sie sich unsicher sind, ob eine Private Krankenversicherung für Sie in Frage kommt, empfehlen wir, folgende Schritte zu beachten:

• Erster Schritt: Führen Sie ein Haushaltsbuch und machen Sie eine Inventur. Rechnen Sie alle Einnahmen und Ausgaben zusammen.
• Zweiter Schritt: Sind Ihre Einnahmen und Ausgaben stabil? Gerade wenn Sie noch jünger sind und noch nicht gefestigt im Leben stehen, können Ihre Einnahmen und Ausgaben schwanken.
• Dritter Schritt: Die Beiträge der Privaten Krankenversicherung sind nicht günstig. Sie sollten mit ca. 500 bis 600 Euro im Monat rechnen. Für Ihr Kind können Sie anfangs mit 100 Euro zusätzlich rechnen. Falls Ihr/e Ehepartner/in nicht berufstätig ist, sollten Sie auch mit mindestens 500 bis 600 Euro rechnen. Bitte beachten Sie weiterhin, dass die Private Krankenversicherung sich im durchschnitt um ca. drei Prozent im Jahr erhöht. Ihr Einkommen sollte diese Erhöhung stemmen können. Als Angestellter zahlt Ihr Arbeitgeber oft die Hälfte der Kosten.
• Vierter Schritt: Können Sie genug für die Beträge im Alter sparen? Sie sollten mit einer fünfstelligen Summe rechnen, um die Private Krankenversicherung vom Rentenbeginn bis zum Tod bezahlen zu können.